Die Steuern in Schweden sind stets von einem großen Interesse, schließlich gehört das skandinavische Land zu jenen mit den höchsten Steuersätzen in Europa. Grund hierfür sind die Einkommenssteuer, die sich aus einer kommunalen und staatlichen Komponente zusammensetzt, sowie die Mehrwertsteuer, die mit 25 Prozent deutlich höher liegt als die 19 Prozent in Deutschland. Im folgenden Artikel erfährst du mehr über die verschiedenen Steuern, die in Schweden erhoben werden.
Einkommensteuer in Schweden
In Schweden wird eine kommunale und eine staatliche Einkommensteuer erhoben. Als Rechtsgrundlage dient das Einkommensteuergesetz (Inkomstskattelag (1999:1229). Für jeden Arbeitnehmer in Schweden in Schweden generiert sich die Einkommensteuer aus dem Einkommen abzüglich des allgemeinen Steuerfreibetrags (grundavdrag). Zudem existieren zusätzliche Freibeträge, die das steuerfreie Einkommen erhöhen können.
Bei der Einkommensteuer muss zwischen der kommunalen und der staatlichen Einkommenssteuer unterschieden werden. Die staatliche Einkommenssteuer wird erst ab einem Betrag von 455.200 Schwedischen Kronen im Jahr fällig und beträgt dann 20 Prozent. Wird der Betrag von Betrag von 509.300 Schwedischen Kronen überschritten, erhöht sich der Steuerwert auf 25 Prozent.
Bei einem Einkommen unter 455.200 Schwedischen Kronen im Jahr muss ausschließlich die Gemeindesteuer (kommunalskatter) gezahlt werden, die sich jedoch von Kommune zu Kommune unterscheidet. Im Süden von Schweden pendeln die Werte zwischen 30 und 32 Prozent, ebenso im Großraum Stockholm. Andernorts bewegt sich die Gemeindesteuer zwischen 33-34,5 Prozent. Der Durchschnittswert für 2023 liegt bei 32,24 Prozent. Aktuelle Werte können unter https://www.ekonomifakta.se in Erfahrung gebracht werden.
Mehrwertsteuer in Schweden
Die Mehrwertsteuer ist vermutlich ein Grund, warum Schweden als sehr teuer wahrgenommen wird. Diese liegt aktuell bei 25 Prozent und nur Ungarn weist in Europa mit 27 Prozent einen höheren Wert auf. Vergleichbar mit Deutschland, dass 19 Prozent Mehrsteuer erhebt, erscheint dies sehr teuer.
Für ausgewählte Produkte und Dienstleistungen kann ein verringerter Steuersatz geltend gemacht werden. Auf einige Lebensmittel und alkoholfreie Getränke werden 12 Prozent sowie für Bücher und Eintritt zu kulturellen Veranstaltungen sechs Prozent an Mehrwertsteuer erhoben.
Kapitalertragssteuer in Schweden
Die Kapitalertragssteuer (kapitalinkomstskatt) in Schweden, die unter anderem auf Dividenden, Zinserträge und Kapitalgewinne erhoben, liegt bei 30 Prozent. Es gibt aber Einzelfälle und Ausnahmen, in denen die Höhe variieren kann. In dieser Hinsicht lohnt sich die Unterstützung durch einen Steuerberater in Schweden.
Grundsteuer in Schweden
Eine staatliche Grundsteuer existiert in Schweden nicht mehr. Hier wird die kommunale Grundsteuer (kommunal fastighetsavgift) zur Anwendung gebracht, die bei kleinen Häusern (småhus) bei 0,75 Prozent des geschätzten Wertes der Immobilie liegt.
Unternehmenssteuern in Schweden
Die Unternehmens- beziehungsweise Körperschaftssteuer in Schweden liegt bei 20,6 Prozent.
Vermögenssteuer & Erbschaftssteuer
Sowohl die Vermögenssteuer (2007) als auch die Erbschaftssteuer (2005) wurden in Schweden abgeschafft.
Gesundheitssystem wird durch Steuern finanziert
Bei der Betrachtung der Steuern und Lebenshaltungskosten in Schweden ist zu berücksichtigen, dass in Schweden ein sehr geringer Betrag für die Krankenversicherung bezahlt wird. Größtenteils wird das Gesundheitssystem durch die Steuern finanziert und bildet somit einen anderen Ansatz in Deutschland. Die Kosten für die Krankenkassen nehmen mit fortschreitemden Alter zu, liegen aber noch selbst im hohen Alter ohne Zusatzleistungen bei rund 1.600 Schwedischen Kronen.